Index grammatikalischer und linguistischer Begriffe

 

Gandalf und Faramir - Eissmann

 

abgeleitete Verben - siehe Eintrag A-stämmige Verben.

Adjektiv - Wie-Wort. Dient zur näheren Beschreibung eines Nomens. Beispiele: dunkel, schön, weiß, groß... (Lektion 4)

Adverb - Wie-Wort für Handlungen. Dient der näheren Beschreibung einer Handlung. Beispiele: schön singen, schnell laufen...

Artikel - Linguistisch gesprochen ist ein Artikel ein Wort wie "die", "das" oder "ein". Diese kleinen Wörter werden in Verbindung mit Nomen gebraucht, um so feine Unterschiede in der Bedeutung wie "ein Pferd" versus "das Pferd". Jeder, der fähig ist diesen Text zu lesen, wird den Unterschied erkennen, so dass keine lange Erklärung an dieser Stelle nötig ist. "Ein Pferd" bezieht sich auf ein Pferd, dass vorher noch nicht erwähnt wurde, so dass der Artikel "ein" wie eine Einführung gebraucht wird: "Schau mal, da drüben ist ein Pferd!" Sie können die Phrase "ein Pferd" auch benutzen, wenn Sie eine allgemeine Wahrheit über Pferde ausdrücken wollen, wie z.B. "ein Pferd ist ein Tier". Wenn Sie andererseits "das Pferd" sagen, beziehen Sie sich in der Regel auf ein bestimmtes Pferd. Daher wird "der, die, das"bestimmter Artikel genannt. Bei "ein, einer, eine" fehlt dieser "bestimmte" Aspekt, und so nennt man dies unbestimmten Artikel. (Lektion 2)

A-stämmige Verben, kurz: A-Stämme - Die meisten Quenyaverben lassen sich in zwei Kategorien einteilen. Die kleinere Gruppe können wir als Basisverben oder Primärverben bezeichnen (siehe dort).
Die zweite, größere Gruppe von Quenyaverben nennen wir A-Stämme oder abgeleitete Verben. Sie alle besitzen als letzten Buchstaben den Vokal -a, doch dieser ist kein echter Teil der Wortwurzel; den Wurzeln (oder Stämmen) wurde lediglich eine zusätzliche Endung angehängt. Die
Endungen -ya und -ta sind die bei weitem häufigsten. Beispielsweise entstammen der Wortwurzel TUL "kommen" nicht nur das Basisverb tul- "kommen", sondern auch die längeren A-Stämme tulta- "herbeirufen" und tulya- "bringen". Manche A-Stämme besitzen weniger häufige Endungen wie -na (z.B. harna- "verwunden", offensichtlich abgeleitet vom Adjektiv oder Partizip harna "verwundet"); es existieren ebenfalls ein paar wenige A-Stämme, die schlicht auf -a enden, z.B. ora- "(jdn.) drängen, bedrängen".

Basisverb - siehe Eintrag Primärverb.

Betonung - Wann immer eine Sprache mehrsilbige Wörter besitzt, werden manche Silben kraftvoller ausgesprochen als andere. Wir sagen dann, diese Silben sind betont. In manchen Sprachen wird keine Silbe mehr betont als die anderen. Zum Beispiel legen Japaner auf jede Silbe dasselbe Gewicht, was frustrierte Ausländer dann als "Maschinenpistolen-Aussprache" bezeichnen. In westlichen Sprachen ist jedoch eine Variation in der Betonung üblich: Manche Silben sind betont, andere nicht. (Lektion 1)

beugen/Beugung - Ein Verb kann gebeugt/flektiert werden, d.h. durch geringfügige Veränderungen des Verbs wird verdeutlich, wer eine Aktion vornimmt (ich singe im Gegensatz zu du singst) und wann dies stattfindet (ich sang im Gegensatz zu ich singe).

Cluster - Anhäufung; hier meistens als "Konsonantencluster" gebraucht: zwei oder mehr unmittelbar aufeinanderfolgende Konsonanten (Lektion 1)

Deklination/deklinieren - In den meisten Sprachen kann ein Nomen dekliniert werden. Das heißt, es erscheint in verschiedenen Formen, je nachdem, wie sich seine Bedeutung verändert oder wie es gerade in den grammatikalischen Kontext passt. Zum Beispiel: Wenn Sie die beiden Nomen "Martina" und "Haus" verbinden und aussagen wollen, dass Martina das Haus besitzt, dann verändern Sie die Form des Nomens Martina, indem Sie ein s hinzufügen: Martinas Haus. Oder wenn Sie vom Nomen "Baum" ausgehen und verdeutlichen wollen, dass es sich um mehr als einen Baum handelt, so verändern Sie das ursprünglich Wort zu Bäume. (Lektion 2

Demonstrativpronomen - Zeigewort. Beispiele: dieses dort, dieses Lied, jener Ort...

Diaresis - waagerechter Doppelpunkt über einem Buchstaben (z.B. ë)

Digraph - Obwohl manche Konsonanten (im Quenya beispielsweise hy, gw...) mit zwei Buchstaben geschrieben werden, stellen sie einen einzelnen Laut dar; vgl. das Deutsche "ch", welches ebenfalls aus zwei Buchstaben besteht, jedoch wie ein einziger Laut ausgesprochen wird. (Digraph: wörtl. "zwei-Buchstabe") (Lektion 1)

Diphthong - Zusätzlich zu einzelnen Vokalen (von den Linguisten Monophthonge genannt), gibt es Diphthongs - Kombinationen von Vokalen, die als ein Laut ausgesprochen und sich in vielerlei Hinsicht wie ein einzelner Vokal verhalten (deutsche Beispiele: au, ei, eu) (Lektion 1)

Doppelkonsonant - Manche Konsonanten treten auch in langen oder doppelten Versionen auf; doppelte versus einzelne Konsonanten können mit langen versus kurzen Vokalen verglichen werden. Die offensichtlichen Fälle, in denen sich ein quendischer Doppelkonsonant direkt in der Rechtschreibung niederschlägt, sind cc, ll, mm, nn, pp, ss und tt (z.B. ecco "Speer", colla "Umhang, Mantel", lamma "Klang, Ton, Geräusch", anna "Geschenk, Gabe", lappa "Saum eines Gewands", yarra- "brummen, knurren", essë "name", atta "zwei").

Dualer Plural - Eine Pluralform, die für zwei Dinge steht, die ein natürliches oder logisches Paar bilden. (Wir müssen annehmen, dass zwei rein zufällig verbundene Dinge durch den normalen Plural in Kombination mit dem Zahlwort atta "zwei" umschrieben werden.) (Lektion 3)

Euphonie - Wohlklang, harmonischer Wortklang

feminin - weiblich

Final/in finaler Position - am Ende des Worts (letzter Buchstabe) oder Satzes (letztes Wort)

flektieren - Ein Verb kann gebeugt/flektiert werden, d.h. durch geringfügige Veränderungen des Verbs wird verdeutlich, wer eine Aktion vornimmt (ich singe im Gegensatz zu du singst) und wann dies stattfindet (ich sang im Gegensatz zu ich singe).

Futur 1 - einfache Zukunft. Alles was in der Zukunft geschehen wird. Beispiele:

Aktiv: Aragorn wird Arwen heiraten.
          Frodo wird nach Mordor gehen.
Passiv: Die Gefährten werden verfolgt werden.
           Sauron wird besiegt werden. (Grammatik oder Lektion 7)

Futur 2 - vollendete Zukunft. Wird in der deutschen Umgangssprache kaum noch verwendet. Alles, was in Zukunft geschehen SEIN WIRD. Man springt quasi in die Zukunft und drückt etwas aus, dass vorher passiert ist – aber von der Gegenwart aus gesehen noch geschehen wird. Beispiele:

Aktiv: Aragorn wird Arwen (nächstes Jahr) geheiratet haben.
          Frodo wird nach Mordor gegangen sein.
Passiv: Die Gefährten werden verfolgt worden sein.
           Sauron wird (in spätestens einem Jahr) besiegt worden sein.
(Man benutzt an Stelle des Futur 2 umgangssprachlich oft – und genau genommen fälschlicherweise – das Perfekt: Nächstes Jahr haben Aragorn und Arwen geheiratet. Oder Futur 1: Nächstes Jahr werden Aragorn und Arwen heiraten.)

Hiatus - < In linguistischen Begriffen gesprochen sagt man von Vokalen, die direkt aufeinander folgen ohne dabei  Diphthongs zu bilden, sie befänden sich im Hiatus. (= Vokale, die zu unterschiedlichen Silben gehören, und daher auch getrennt ausgesprochen werden) (Lektion 1)

Imperativ - Befehlsform. Beispiele: Geh! Sing! Lacht! Wartet!

Imperfekt - auch Präteritum genannt; einfache Vergangenheit. Alles was in der Vergangenheit geschah. Beispiele:

Aktiv: Aragorn heiratete Arwen.
          Frodo ging nach Mordor.
Passiv: Die Gefährten wurden verfolgt.
           Sauron wurde besiegt.

Infinitiv - Grundform des Verbs. Beispiele: gehen, singen, zählen...

intransitives Verb - "nicht übertragbares" Verb; ein Verb, das nicht ins Passiv übertragen werden kann. Beispiel: "schwimmen" (aktiv) -> **"geschwommen werden". Das Gegenstück zum transitiven Verb.

Konjunktion - Bindewort. Beispiele: und, aber, dann...

Konsonanten - Beim Sprechen von Vokalen wird der Luftstrom lediglich modifiziert, er wird niemals "gehindert". Im Fall von Konsonanten wird die Luft aktiv blockiert. Im Extremfall kann der Luftstrom für einen kurzen Moment sogar vollständig unterbrochen werden: leicht festzustellen bei einem Konsonanten wie p, der geformt wird, indem man die Lippen in Kontakt miteinander bringt, kurzzeitig den Luftstrom von den Lungen abschneidet und einen Druck im Mund aufbaut. Werden die Lippen nun abrupt wieder getrennt, entlassen sie die Luft in einer kleinen Explosion – und diese Explosion produziert den Laut p. Diese explosiven Konsonanten sind t, p, k und ihre Gegenstücke d, b, g. Sie werden alle durch das Stauen und plötzliche Entlassen der Luft an verschiedenen Stellen der Mundhöhle gebildet. Anstatt die Luft vollständig zu blockieren, kann man sie auch durch eine schmale Öffnung fließen lassen, wie beim f, wo sie zwischen Unterlippe und oberen Schneidezähnen hindurchgepresst wird. Solche Laute werden friktiv (?) (oder spirativ) genannt und umfassen die Konsonanten f, v, das deutsche w und das englische th. Und es gibt immer noch weitere Möglichkeiten den Luftstrom zu manipulieren, z.B. indem man ihn durch die Nase umleitet und nasale Konsonanten wie n oder m bildet. (Lektion 1)

Labiallaute/labialisierte Konsonanten - Neben den palatalisierten haben wir auch labialisierte Konsonanten: nw, gw und qu (= cw). Die sind nicht die Cluster n + w, g + w, c + w. Vielmehr repräsentieren sie w, g, c (k), gesprochen mit gespitzten Lippen. Dies entspräche im Klang etwa dem englischen w in water: Durch das Zuspitzen der Lippen wird der Konsonant "labialisiert" (aus dem Lateinischen Wort für "Lippe"). Eine behelfsmäßige deutsche Lautnachahmung des englischen "water" wäre uota (mit offenem o!). Das Quenya-qu kann sicherlich wie das englische queen gesprochen werden (deutsche Umschreibung: kuiehn, sehr behelfsmäßig!), aber im Idealfall verschmelzen k und (englisches) w zu einem einzigen Laut. Nw und gw repräsentieren entsprechend die "verschmolzenen" Versionen von n/w, g/w. (Lektion 1)

maskulin - männlich

Metrum - Sprachrhythmus oder Versmaß

Nomen - Wörter, welche Dinge bezeichnen (im Gegensatz zu Tätigkeiten beispielsweise), werden Nomen genannt.
Diese in Frage kommenden Dinge können unbelebt (Stein), belebt (Person, Frau, Junge), natürlich (Baum), künstlich (Brücke, Haus), konkret (wiederum Stein) oder gänzlich abstrakt (Hass) sein. Personennamen wie "Peter" oder "Martina" werden ebenfalls zu den Nomen gezählt. Manchmal kann ein Nomen nicht nur ein konkretes "Ding", sondern eine ganze Substanz als solche bezeichnen (wie Gold oder Wasser). Also muss der Begriff Nomen sehr weit gefasst werden . (Lektion 2)

numerisch - auf Zahlen bezogen (von Numerus: "Zahl"; auch auf Singular und Plural verweisend)

Palatalisierung/palatalisierte Konsonanten - Im Quenya finden wir Worte wie nyarna "Sage, Geschichte", tyalië "Spiel" oder nwalca "grausam". Der Rechtschreibung nach zu urteilen, scheinen diese Wörter mit Konsonantenclustern zu beginnen: n + y, t + y, n + w.
Tatsächlich sind "Kombinationen" wie ny in nyarna einzelne Basiskonsonanten: ny ist nicht der Cluster n + y, sondern derselbe einzelne Laut, der im spanischen Alphabet als "ñ" aufgeführt ist – wie in señor. Natürlich, dies klingt ähnlich wie "senjor", aber "ñ" ist in Wirklichkeit ein einzelner Konsonant. Dieses "ñ" ist die palatalisierte Version des n, ein n, das in Richtung y "getrübt" wird. Das Deutsche besitzt ebenfalls einen palatalisierten Konsonanten, ausgedrückt durch die drei Buchstaben "sch" (die natürlich keinen Cluster s + c + h repräsentieren); dies kann man als palatalisiertes s bezeichnen. Beim aufmerksamen Vergleich der Artikulation von s und sch kann man wahrnehmen, wie der Palatalisierungs-Vorgang im eigenen Mund stattfindet: Ein Konsonant wird palatalisiert, indem man den Zungenrücken zur Decke der Mundhöhle wölbt (englisch: palate = Gaumen). Das Verhältnis von s zu sch entspricht dem von n zum ny des Quenya (oder dem spanischen "ñ"). (Lektion 1)

Perfekt - vollendete Gegenwart. Alles was in der Vergangenheit begann und auch dort abgeschlossen wurde. Handlungsbeginn und Handlungsende liegen beide in der Vergangenheit. Beispiele:

Aktiv: Aragorn hat Arwen geheiratet.
          Frodo ist nach Mordor gegangen.
Passiv: Die Gefährten sind verfolgt worden.
           Sauron ist besiegt worden.

Personalpronomen - persönliches Fürwort. Beispiele: ich, du, sie, wir, er, uns, sich, ihm...

Phonologie - Jede natürliche Sprache hat ihre individuelle Phonologie, d.h. eine Reihe von Regeln, die bestimmen, welche Laute gebraucht werden, wie sie variieren und wie sie kombiniert werden dürfen. Dies gilt für jede gutkonstruierte Kunstsprache ebenso. (Lektion 1)

Plural - Mehrzahl (Lektion 2)

Plusquamperfekt - vollendete Vergangenheit. Etwas verwirrend, aber im Prinzip ganz einfach. Nehmen Sie einen Ausgangspunkt in der Vergangenheit (wie oft in Geschichten, die fast immer im Imperfekt stehen: sie sagte, sie gingen, es war etc). Wenn Sie nun etwas ausdrücken möchten, das vorher passiert ist (also eine Vergangenheit vor der Vergangenheit), benutzen Sie das Plusquamperfekt (er SAH, -Imperfekt- dass sie eine Burg ERBAUT HATTEN-Plusquamperfekt). Noch ein bisschen Gehirnakrobatik: Das Plusquamperfekt ist quasi das Perfekt für die einfache Vergangenheit (daher auch der Name). Hier ein paar Beispiele:

Aktiv: Aragorn hatte Arwen geheiratet.
          Frodo war nach Mordor gegangen.
Passiv: Die Gefährten waren verfolgt worden.
           Sauron war besiegt worden.

Postposition - nachgestelltes Wort, welches einer Erläuterung dient (kein deutsches Beispiel). Das Gegenstück zur Präposition.

Präfix - eine einem Wort vorangestellte Silbe (z.B. an + kommen -> "ankommen"). Das Gegenstück zum Suffix.

Präposition - vorangestelltes Wort, das einer Erläuterung dient. Beispiele: "nach, aus, zwischen, unter, über..." Das Gegenstück hierzu ist die Postposition.

Präsens - Gegenwart, Jetzt-Zeit. Alles was in der Gegenwart geschieht, im unmittelbaren hier und jetzt. Beispiele:

Aktiv: Aragorn heiratet Arwen.
          Frodo geht nach Mordor.
Passiv: Die Gefährten werden verfolgt.
           Sauron wird besiegt.

Primärverb - Die meisten Quenyaverben lassen sich in zwei Kategorien einteilen. Die kleinere Gruppe können wir als Primärverben oder Basisverben bezeichnen. Der Stamm eines solchen Verbs steht für eine grundlegende Wort"wurzel" ohne irgendwelche Zusätze. Beispielsweise stammt das Verb mat- "essen" direkt von der elbischen Wurzel MAT mit gleicher Bedeutung ab; das Verb tul- "kommen" ist schlichtweg eine Manifestation der Wurzel TUL "kommen, nähern" (LR:395).
Die zweite, größere Gruppe von Quenyaverben nennen wir A-Stämme oder abgeleitete Verben (siehe dort).

Silbe - Zusammengesetzt aus Vokalen und Konsonanten, ist Sprache kein undifferenzierter Schwall von Lauten. Sie wird eher als in rhythmische Einheiten (Silben) organisiert wahrgenommen. Die kürzesten Worte sind zwingenderweise einsilbig, aus nur einer Silbe bestehend – wie das deutsche von oder sein Quenya-Äquivalent ho. Wörter mit mehr als einer Silbe, also mehrsilbige Wörter, bilden längere Ketten von rhythmischen Impulsen. Ein Wort wie Harfe besitzt zwei Silben (Har-fe), eines wie wundervoll drei (wun-der-voll), Geografie besitzt vier (Ge-o-gra-fie), und so weiter -  obwohl wir offensichtlich nicht viel mehr Silben aneinander reihen können, ohne unpraktisch lange und schwierig auszusprechende Worte zu erhalten. (Lektion 1)

Singular - Einzahl

Stammvariation - Manchmal verändert sich die Form eines Quenya-Wortes geringfügig, wenn ihm eine Endung hinzugefügt wird.Wenn man eine Endung an tál "Fuß" anhängt, zum Beispiel ein i für den Plural, wird der lange Vokal á zum a verkürzt. Also lautet der Plural für "Füße"tali und nicht **táli. In einem solchen Fall sagt man, tál "Fuß" besitze den Stamm tal-. Dementsprechend besitzt das Wort hen "Auge" den Stamm hend, da sein Plural hendi lautet, und nicht einfach **heni. Die "Stammform" tritt niemals allein auf, sondern ist immer eine Form, an die Endungen angehängt werden. Bei der Veröffentlichung von Vokabellisten werden Stammvariationen mit berücksichtigt; als erstes wird die unabhängige Form genannt, gefolgt von der "Stammform" mit einem Bindestrich, der die Endung repräsentiert, z.B.: tál (tal-) "Fuß", hen (hend-) "Auge". (Lektion 3)

Stimmgebung - Menschen (und - so wie es aussieht - auch Elben) kommen mit Stimmbändern in der Kehle zur Welt. In Vibration gebracht, fügen diese dem Luftstrom "Stimme" hinzu, noch bevor er die Sprechorgane ganz erreicht. Das Vorhandensein oder Fehlen solchen Stimmgebens unterscheidet Laute wie w von f. Wenn man einen Laut wie ffff... produziert und ihn dann plötzlich in ein www... umwandelt, spürt man das Summen in der Kehle (legen Sie einen Finger auf  Ihre Glottis – den "Adamsapfel", der bei Frauen weniger hervorsteht -  und Sie werden das Vibrieren der Stimmbänder spüren). Gewöhnlich sind alle Vokale stimmhaft, so auch im Quenya. (Lektion 1)

Suffix - eine einem Wort angehängte Silbe. Das Gegenstück zum Präfix.

transitives Verb - "übertragbares" Verb; ein Verb, das ins Passiv übertragen werden kann. Beispiel: "sehen" (aktiv) -> "gesehen werden" (passiv). Das Gegenstück zum intransitiven Verb.

Verb - Tätigkeitswort, Tu-Wort. Beispiele: ging, singen, lachte, tanzen... Ein Verb kann gebeugt/flektiert werden, d.h. durch geringfügige Veränderungen des Verbs wird verdeutlich, wer eine Aktion vornimmt (ich singe im Gegensatz zu du singst) und wann dies stattfindet (ich sang im Gegensatz zu ich singe).

Vokale - (im Deutschen: a, e, i, o, u) Laute, die durch einen "freien" Luftstrom durch den Mundraum entstehen. Die verschiedenen Vokale werden durch Veränderungen der Position von Zunge und Lippen erzeugt, doch der Luftstrom wird niemals direkt behindert. Wenn man verschiedene Vokale spricht (aaaaa... oder eeeee... oder ooooo...) kann man leicht spüren, wie die Luft ungehindert durch den Mund strömt: man formt lediglich Zunge und Lippen, um den gewünschten Laut "einzustellen". Vokale können mehr oder weniger ""offen" oder "geschlossen" sein: Man braucht nur die Position der Zunge und des Unterkiefers betrachten, wenn man aaah... spricht, und dies mit der Position beim ooooh vergleichen, um zu verstehen, was damit gemeint ist. Der Vokal a (wie in Grad) ist der offenste, während der Vokal u (wie in Wut) der geschlossenste ist. Andere Vokale fallen dazwischen. Vokale können ebenfalls mehr oder weniger "rund" sein, abhängig von der Form der Lippen; der eben beschriebene Vokal u wird rund genannt, weil er mit gespitzten Lippen produziert wird. Der Vokal o (wie in Tor) wird eigentlich ähnlich wie a produziert, aber o ist rund, und a ist es nicht – dadurch klingen die Vokale hörbar unterschiedlich. (Lektion 1)

Zeitformen - Präsenz, Imperfekt, Perfekt, Plusquamperfekt, Futur 1 +2; siehe jeweils dort

zusammengesetzte Wörter - Wörter, die aus mehreren einzelnen Wörtern zusammengesetzt sind; z.B. Fensterbrett aus "Fenster" + "Brett"

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